Höhlen sind beeindruckend, mystisch, spannend und faszinierend. Mit ihren gigantischen und verwinkelten Höhlensystemen sind Tropfsteinhöhlen, überall auf der Welt, immer wieder einen Besuch wert. TUI Mitarbeiterin Anika stellt dir in diesem Blog die Top 10 schönsten Höhlen im Harz vor. Ein Abenteuer für Groß & Klein!
Höhlen im Harz: Tropfsteinhöhlen
Höhlen sind unterirdische, hohle Räume. Die Größe und der Charakter der Höhlen kann ganz unterschiedlich sein. Es gibt viele wunderschöne Höhlen, einige haben kilometerlange Gänge, um andere ranken sich gespenstische Mythen und spannende Rätsel. Aber eine Sache haben alle Höhlen gemeinsam – sie sind absolute Naturwunder!
Wenn du das Abenteuer unter der Erde suchst, bist du im Harz genau richtig. Hier gibt es eine Vielzahl von Tropfsteinhöhlen und Grotten, die nur darauf warten, von kleinen und großen Besuchern besichtigt und erforscht zu werden.
Top 1: Einhornhöhle
Die Einhornhöhle wird im Internet wie folgt beschrieben: „naturbelassen und ein bisschen gruselig“, du kennst sie vielleicht aus dem Kinderfilm Tom Sawyer. Die uralte Karsthöhle in Scharzfeld im Harz betrittst du über den Haupteingang des Weißen Saals. Du kannst circa 300 Meter der Höhle besichtigen – viele weitere 100 Meter sind noch verborgen. Früher waren Schatzsucher in der Höhle und fanden über Jahrhundertealte Einhornknochen, daher auch der Name der Höhle. Im Laufe der Zeit kristallisierten sich die Funde jedoch als Knochen von Tieren aus der Eiszeit heraus. Auch Skelett-Teile von Neandertalern wurden gefunden. Weitere Highlights der Einhornhöhle sind der Schiller-Saal mit acht Meter Höhe und 35 Meter Länge, die Leibniz-Halle wo eine Vielzahl der Grabungen stattgefunden haben und der Jacobs Friesengang mit seinem nur einen Meter breitem Stollen.
Mein Tipp: Im Haus Einhorn, direkt neben der Höhle, ist ein Infozentrum, in dem du auch Souvenirs kaufen kannst.
Der Eingang der uralten, naturbelassenen Einhornhöhle. | stock.adobe.com/Lang-Design
Top 2: Große Sandsteinhöhle
Die Große Sandsteinhöhle in Blankenburg ist beeindruckend und wunderschön. Mitten im Naturparadies Harz, umgeben von Kiefernwäldern und unterhalb der Burg Regenstein, befindet sich diese Höhle in der Größe eines Fußballfeldes. Wanderer, Naturliebhaber und Familien mit Kindern lieben diesen Ort – bereits schon der Weg vorbei an Burgruinen und singenden Vögeln ist traumhaft schön. Am Ende des Waldes, erreichst du einen Strand ohne Meer und bist bei den Sandsteinhöhlen angekommen. Für Kinder gleicht es einem gigantischen Abenteuerspielplatz, die Erwachsenen können sich die in Gestein gemalten Zeichnungen anschauen und die Höhlen und Felsen erkunden.
Mein Tipp: Verbinde deinen Besuch der Sandhöhlen mit einer Besichtigung der Regensteinmühle, eine ehemalige Wassermühle.
Die spektakulären Sandsteinhöhlen im Harz. | Adobe Stock | Foto-Schlender
Top 3: Barbarossahöhle
Die einzigartige Barbarossahöhle im Naturpark Kyffhäuser ist eine geologische Rarität. Auf der ganzen Welt gibt es nur zwei Höhlen in Anhydritgestein (ein Ablagerungsmineral) und die Barbarossahöhle ist eine von ihnen. Die Höhle trägt den Namen von Kaiser Friedrich Barbarossa I., der Ärger mit seinem Personal hatte und in dieses unterirdische Reich zog. In der heutigen Schauhöhle gibt es einen Raum, in dem du erahnen kannst, wie er sich dort mit Thron und Tisch eingerichtet und gelebt hat. Folgst du dem langgezogenen Eingang, wirst du in riesige Hohlräume mit Seen aus kristallklarem Wasser geführt und anschließend in die Gerberei – einen Raum, in dem die Steine so tief von der Decke hängen, dass sie an Tierfelle erinnern. Die Geschichte der Entstehung unseres Planeten und dieser Höhle wird dir mit tollen Effekten von einem erfahrenen Führer nähergebracht.
Wusstest du, dass die feucht glänzenden Zapfen von der Decke und dem Boden in 100 Jahren nur circa fünf Zentimeter wachsen? – Spannend, oder?
Die Barbarossahöhle – das unterirdische Reich von Kaiser Friedrich Barbarossa I.. | stock.adobe.com/Klaus Nowottnick
Top 4: Ziegenschwanzhöhle
Hier heißt es, Taschenlampe nicht vergessen! Bei dieser eher kleinen Höhle in Questenberg, mitten in der Natur, ist es bereits schon ein Abenteuer, den versteckten Eingang zu finden. Nur circa 20 Meter geht es ins Innere dieser Höhle und bereits nach den ersten Metern wird es sehr dunkel. Die Höhle trägt ihren Namen, weil der Eingang spitz nach oben geformt ist und an einen Ziegenschwanz erinnert. Sie wird auch Eisloch oder Ziegenloch genannt. Wenn du die Spalthöhle besichtigt hast, kannst du auf einer der Bänke davor im Außenbereich Platz nehmen, das urige Umfeld beobachten und die schöne Natur genießen.
Mein Tipp: Mach ein schönes Picknick, genieß die Ruhe und vergiss für ein paar Minuten den Alltag.
Tief verborgen liegt der Eingang zur Ziegenschwanzhöhle in Questenberg. | stock.adobe.com/Karina Baumgart
Top 5: Iberger Tropfsteinhöhle
Schon der Eintritt in diese bis zu 48 Meter tiefe Tropfsteinhöhle ist wirklich spannend. Über ein ehemaliges Bergwerk gelangst du ins Erdinnere. Die Iberger Tropfsteinhöhle teilt sich in zwei Bereiche. Der oberirdische Teil ist ein Museum, das den Toten aus der Lichtenstein-Familie gewidmet ist. Die Ausstellung der Forschungen und die Knochenfunde dieser Großfamilie sind ein Highlight der Höhle. Der untertägige Teil führt in die wunderschöne, farbenfrohe Tropfsteinhöhle, mitten in einem einstigen Korallenriff, mit tollen Erklärungen zur Entstehung dieses märchenhaften Reichs. Und am Ende deiner Führung kannst du dich in dem schönen Café des Museums bei Tageslicht über das Erlebte austauschen.
Fun Fact: Einer Sage nach, soll in dieser Höhle ein freundlicher Zwergenkönig gelebt haben. Er soll hier mit all seinen Untergebenen Bergbau betrieben haben.
Blick auf das ehemalige Kalkbergwerk. | stock.adobe.com/blende11.photo
Top 6: Schauhöhle Heimkehle
Diese eindrucksvolle Schauhöhle (eine touristisch genutzte Höhle) ist eine riesige Gipshöhle in Uftrungen, im Südharz. Die wunderschöne Karstlandschaft in der Umgebung der Höhle ist bei Wanderern sehr beliebt. Gleich zwei Eingänge führen in das alte Naturdenkmal – der heutige und der ehemalige Natureingang. Seit 1920 finden in dieser Höhle Führungen statt – wichtig zu wissen ist hier, dass du die Schauhöhle Heimkehle nur mit einem Höhlenführer betreten darfst. Ein langer Stollen führt dich durch die riesige Höhle in den Kleinen Dom, in dem ein Gedenkstein zur Erinnerung an die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft steht. Weiter geht es in den Großen Dom, in dem früher die Häftlinge gearbeitet haben und in dem noch heute abgesprengte Felsenteile herum liegen und dir einen Eindruck geben, wie grausam es hier gewesen sein muss. Ein weiterer Höhepunkt deiner Führung ist die sechs bis zehn Meter hohe Thyrahalle mit dem schönen Thyrasee.
Mein Tipp: Wenn du genau Ausschau hältst, kann es sein, dass du eine der vielen Fledermäuse beobachten kannst, die hier ganzjährig leben oder überwintern.
Die scheuen Bewohner der Schauhöhle Heimkehle. | stock.adobe.com/remus20
Rübeland Höhlen
Die beiden Rübeländer Tropfsteinhöhlen im Nordosten des Harzes gehören zu den ältesten und am meisten besichtigten Natur-Denkmälern Deutschlands.
Top 7: Baumannshöhle
Die Baumannshöhle wurde bereits 1539 entdeckt. Seitdem können Besucher die beeindruckenden Stalagmiten und Stalaktiten besichtigen. Die Baumannshöhle ist berühmt für ihren Goethesaal, den größten Raum dieser Höhle, in dem regelmäßig Theater- und Konzertvorführungen stattfinden (Namensgeber war der Dichter Goethe, der diese Höhle selber oft besucht hat). Dein Rundgang führt dich an einem kleinen, künstlich angelegten See vorbei, weiter bis zur Schildkrötenschlucht bis zum Highlight der Höhle, einem Bereich, in dem du sämtliche Formationen von Stalagmiten, Stalaktiten und Stalagnaten betrachten kannst.
Mein Tipp: Bei gerade mal acht Grad Celsius im tiefen Innern der Höhle solltest du auf jeden Fall eine warme Jacke dabei haben.
Die beeindruckenden Stalagmiten und Stalaktiten der Baumannshöhle. | stock.adobe.com/dieter76
Top 8: Hermannshöhle
Im Eulenberg verborgen liegt die Hermannshöhle. Sie wurde bei Bauarbeiten im vorletzten Jahrhundert zufällig entdeckt und bietet dir circa 4.277 Meter Höhlenstrecke. Dein Weg führt dich in unterschiedliche Hallen der Tropfsteinhöhle, bis tief unter die Erde. Die „Hohe Kluft“ ist das i-Tüpfelchen des unterirdischen Reichs – hier siehst du Gesteinsformationen in den unterschiedlichsten Formen. Mal sehen sie aus wie Totenköpfe, mal wie die Niagara Fälle und mal wie eine Schildkröte. 17 Fledermausarten fühlen sich hier richtig wohl.
Schon gehört, dass die Hermannshöhle das Reich der Grottenolme ist? Der „Olmich“ lebt hier mit seiner Familie im Olmersee. Wenn du sie live antreffen möchtest, solltest du am frühen Morgen kommen, da die Grottenolme sehr scheue Wesen sind.
Mein Tipp: Verbinde den Besuch der Rübeland Höhlen mit einer Führung, bei der du noch tiefer in diese spannende unterirdische Welt eintauchen kannst.
Die Hermannshöhle – Ein Lieblingsplatz von Goethe. | stock.adobe.com/Thomas
Top 9: Langensteiner Höhlenwohnungen
Auf den Spuren der Hobbits im Harz: Keine Tropfsteinhöhle dafür etwas ganz besonderes sind die Langensteiner Höhlenwohnungen im gleichnamigen Dörfchen Langenstein in Halberstadt. Die Höhlenwohnungen im Harz sind ein historischer Beweis der früheren deutschen Wohnkultur und bis zum Jahr 1916 lebte hier der letzte Höhlenbewohner, welcher als Troglodyt bezeichnet wird. Die Felswände, Fenster mit Gardinen und kleinen Gärtchen stammen wie aus einem Märchen und führen dich in die einzigartige Vergangenheit zwischen 1855 und 1858. Die Langensteiner Höhlenwohnungen haben ganzjährig geöffnet und können eigenständig oder bei einer Führung besichtigt werden.
Auf den Spuren der Hobbits: Langensteiner Höhlenwohnungen | Adobe Stock | dk-fotowelt
Top 10: Jettenhöhle
Vorab: die Jettenhöhle ist nicht zu besichtigen! Es handelt sich um eine Gipshöhle im Naturschutzgebiet Gipskarstlandschaft Hainholz bei Düna. Den Sagen nach lebten in der Jettenhöhle einst Zwerge, die sich vor Bauern versteckten. Mit etwa 600 Meter langen Gängen ein wahres Geheimnis der Untergrundwelt.
Die mystische Jettenhöhle: Nicht zu besichtigen! | Adobe Stock | Thiago
Höhlen im Harz Karte
Häufige Fragen zu Höhlen im Harz
Es empfiehlt sich warme Kleidung und vor allem rutschfestes, sicheres Schuhwerk für einen sicheren Gang in einer Tropfsteinhöhle anzuziehen.
Es besteht eine hohe Luftfeuchtigkeit und eine eher geringe Temperatur von etwa 8 Grad.
Die Tropfsteine entstehen durch das Tropfen von Wasser. In Höhlen handelt es sich um stark kalkhaltige Wassertropfen, die sich aus Kalkstein gebildet haben. Das Wasser verdunstet und es bleiben Kalkreste zurück, die sich zu Tropfsteinen oder Stalaktiten formen.
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► Wenn du den Harz noch weiter erkunden möchtest, dann schau dir meinen Beitrag zu den Top 7 Harz Sehenswürdigkeiten an.